Carl Ferdinand Braun - Eine Zusammenfassung seines Lebenswerkes
mit freundlicher Genehmigung von OM Winfried Fiedler, DL3ZBQ (Kurzfassung)
Carl Ferdinand Braun wurde am 6.6.1850 in Fulda geboren. Von 1859 bis 1868 besucht er der das Domgymnasium.Nach dem Abitur folgte, da er naturwissenschaftlich begabt war, das Studium der Physik und Mathematik zunächst in Marburg und dann in Berlin. 1872 beendete er sein Studium in Berlin mit der Dissertation auf dem Gebiet derSchwingungslehre.
1872 bis 1874 war er an der Universität Würzburg als Assistent tätig. Danach unterrichtete am Thomasgymnasium in Leipzig bis 1877 naturwissentschaftliche Fächer. Dort erfand er 1874 die Braunsche Diode. Ein Draht, der einen Kristall berührt, war die Grundlage für die moderne Halbleitertechnik. Ohne diese Diode können wir kein Radio hören und kein Fernsehbild sichtbar machen.
Seine Karriere als Hochschullehrer begann 1877 in Marburg, es folgten Berufungen nach Straßburg, Karlsruhe und Tübingen. 1895 kehrte er nach Straßburg zurück und wirkte dort als Physiker 25 Jahre seines Lebens.
1896 stellte er die Braunsche Röhre der Weltöffentlichkeit vor, die er 1895 entwickelt hatte. Diese Erfindung gestattete das Messen von Wechselströmen und ermöglichte das Fernsehen.
Seine genialste Erfindung ist der geschlossene Schwingkreis. Diese Senderschaltung von 1898 ermöglichte die optimale Abstrahlung der elektromagentischen Wellen und gestattete die weltweite Kommunikation mit drahtloser Telegrafie. Diese Schaltung ist heute in allen Funk-, Radio-, und Fernsehgeräten eingebaut.
Marconi meldete die gleiche Schaltung zwei Jahre später zum Patent an. Sowohl Braun als auch Guglielmo Marconi erhielten 1909 für diese Erfindung den Nobelpreis für Physik.
Braun gründete einige Firmen, um zur Verbreitung der drahtlosen Telegrafie beizutragen. Am bekanntesten ist seine Beteiligung an der Telefunkengesellschaft (nomen es omen), deren Sender weltweit zu hören waren.
Obwohl er gesundheitlich angeschlagen war, reiste Braun mit seinem Assistenten Jonathan Zenneck im nationalen Interesse 1914 nach New York. Marconi wollte die Marconistationen durch einen Patentprozeß zum Verstummen bringen. Braun wurde von den amerikanischen Wissenschaftlern freundlich aufgenommen.
Vor Gericht war Braun in der Beweisführung erfolgreich. Marconi verfolgte den Prozeß nicht weiter.
Braun bemühte sich vergeblich über London nach Hause zu reisen. Er verstarb am 20.04.1918, fern der
Heimat in Brooklin. Seine Urne wurde 1921 im Elterngrab in Fulda beigesetzt.
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Zusammengefaßt: Wichtige persönliche und wissenschaftliche Daten über Ferdinand Braun
6.Juni 1850 : Geburt F. Braun in Fulda
1856 - 1868 : Schulzeit in Fulda
1868 - 1870 : Studium in Marburg und Berlin
1870 - 1874 : Assistent in Berlin und Würzburg bei Prof. H.G.Quinke
23. März 1872 : Promotion zum Doktor der Philosophie, "Über den Einfluß von Steifigkeit, Befestigung und Amplitude auf die Schwingungen von Saiten."
1870 - 1874 : Untersuchungen von Saitenschwingungen und der elektrolytischen Stromleitung
1872 - 1874 : literarische Mitarbeit an den "Fliegenden Blättern"
1876 - 1877 : Lehrer am Leipziger Thomas Gymnasium
23. Nov. 1874 : Veröffentlichung der Entdeckung des Gleichrichter-Effekts bei Halbleitern
1875 : Buch, "Der junge Mathematiker und Naturforscher"
1877 - 1879 : außerordentlicher Professor in Marburg
1878 : Widerlegung der Thomson-Helmholzschen Theorie der Berechnung der elektromotorischen Kraft
1880 - 1882 : außerordentlicher Professor in Straßburg
1883 : Abschluß der Untersuchungen des Gleichrichter Effekts an Halbleitermaterialien
1883 - 1885 : ordentlicher Professor in Karlsruhe
1883 - 1885 : Physik der hohen Temperaturen, Untersuchungen über Thermoelastizität
1884 : Elektisches Pyrometer
23. Mai 1885 : Heirat mit Amélie Bühler aus Lahr / Schwarzwald
1885 - 1895 : ordentlicher Professor in Tübingen
1885 - 1889 : Planung und Bau den Tübinger Physikalischen Instituts
1885 - 1887 : Löslichkeits- und Kompressibilitätsuntersuchungen
1887 : Le Chatelier - Braun-Prinzip; Braunsches Elektrometer
1888 : Gespräch mit Heinrich Hertz; "Deformationsströme"
1890 : Tiefbohrung bei Sülz / Neckar
1890 : Elektrostenolyse
1895 - 1918 : ordentlicher Professor in Straßburg
15. Feb. 1897 : Erste Amerikareise, Demonstration der Braunschen Röhre in Toronto
Nov. 1997 : Drahtlose Telegrafieversuche durch Erde und Wasser
20. Sept. 1898 : erste Vorführung des Braunschen Senders in Straßburg
14. Okt. 1898 : "Braunscher Sender" als Patent registriert
1898 : Ferdinand Braun erhält einen Ruf nach Leipzig, den er ablehnt
15. Dez. 1898 : "Funkentelegraphie GmbH" in Köln gegründet
1899 - 1900 : Funkversuche in Cuxhaven
7. Juli 1899 : "Telebraun" in Hamburg gegründet
1899 : Kristalldetektor, Energieschaltung, Rückkopplungsschaltung
1900 : Sahara Reise
24. Sept. 1900 : erste Funkverbindung Helgoland-Cuxhaven
16. Nov. 1900 : erster öffentlicher Vortrag über die drahtlose Telegrafie
Dez. 1900 : "Braun-Siemens"-Gesellschaft in Berlin gegründet
1901 - 1906 : Richtfunkversuche auf Polygon
1901 - 1914 : Theoretische Entwicklung der Hochfrequenzphysik in Straßburg, "Braunsche Schule"
1902 : Wissenschaftler stellen sich im Streit mit Slaby in Karlsbad hinter Braun
April 1903 : Kaiser Willhelm II. wünscht Einigung in der drahtlosen Telegrafe
27. Mai 1903 "Telefunken" in Berlin gegründet
1903 - 1905 : Nachweis der Wesensgleichheit des Lichts und elektromagnetischer Wellen; Gitterversuche
16. Feb. 1905 : Vortrag vor Kaiser Wilhelm II. in Berlin
1905 : Ruf nach Berlin abgelehnt
1905 / 1906 : Rektor der Universität Straßburg
Jan. 1906 : Operation in Freiburg
1905 - 1905 : Albert Schweizer Student bei Ferdinand Braun
10. Dez. 1909 : Nobelpreisverleihung in Stockholm
1911 : Errichtung der drahtlosen Funkstation Sayville
1913 : Erfindung der Rahmenantenne vollendet
Sept. 1913 : Klassische Italienreise
April 1914 : Versuche mit dem Grafen Zeppelin am Bodensee
--- 31. Juli 1914 : Ausbruch des 1. Weltkriegs ---
17. Dez. 1914 : Zweite Amerikareise, Prozeß Marconi
Jan. 1915 : Ehrung durch das "Institute of Radio Engineers" in New York
1916 / 1917 : "Physics for woman"
1917 : Ehrendoktor der Universität Wien
17. Sept. 1917 : Ehefrau Amélie gestorben
20. April 1918 : gestorben in Brooklin
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